Praxistest für das GIG Game zur Vermittlung von Genderwerten
Kann man mit spielerischen Mitteln Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte aus Syrien, Afghanistan, Pakistan und dem Irak zur kritischen Auseinandersetzung mit Gender-Inhalten motivieren? Das ist die zentrale Forschungsfrage des Projekts GIG – Gender – Integration – Gamification. GIG wird unter der Projektleitung von MAKAM Research GmbH von der Universität Wien, der Österreichischen Jungarbeiterbewegung und die Berater umgesetzt und vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Programm „Talente“ gefördert.
Das im Projekt auf der Basis umfangreicher Befragungen von Mitgliedern der Zielgruppe, deren TrainerInnen und Coaches sowie von ExpertInnen entwickelte Learning Game enthält drei Szenarien aus den Lebensbereichen „Beruf“, „Haushalt und Kindererziehung“ und „Freizeit“. Jedes Szenario besteht aus Videosequenzen, die alltagsnahe Situationen nachbilden. Während dieser Szenen werden Reflexionsfragen zur eigenen Haltung und Bewertung gestellt. Die Spielenden werden zu Handlungsentscheidungen aufgefordert. Je nachdem, wie sich die Person entscheidet, werden unterschiedliche Lerninputs zum Thema Gender gegeben. Am Ende jeder Szene steht ein Wissensquiz zur Überprüfung dieser Lerninhalte. Nun fiel der Startschuss für die Pilotierung des Games. Bis Ende Jänner 2022 erproben TeilnehmerInnen und TrainerInnen von Integrationsmaßnahmen das GIG Game. In begleitenden Evaluationsmaßnahmen, Fokusgruppen und wissenschaftlichen Tiefeninterviews erheben MAKAM Research GmbH und Universität Wien die NutzerInnenzufriedenheit bezüglich Usability, Funktionalität, Design und Informationswert. Die entscheidende Fragstellung ist, inwieweit die gamifizierte Online-Lernumgebung zu Lern- und Reflexionsprozessen anregt. Der in der Testphase identifizierte Adaptierungsbedarf dient als Basis für eine zukünftige Weiterentwicklung des Spiels.